Ich schreibe ja sonst nicht großartig über private Dinge aber diesmal fühlt es sich richtig an.
Am Montag 08.02.2016 gab es einen schweren Unfall, ein junges Mädchen (26) wurde an der Bautzner Straße hier in Dresden (Neustadt) direkt ein paar Meter von meiner Arbeitsstelle von einem Betonmischer erfasst und lag regungslos auf der Straße. Der Krankenwagen kam und versuchte sofort zu reanimieren. In den 3 Sekunden die sich wie gefroren Zeit anfühlen und ich an der Unfallstelle mit meinem Rad vorbei fuhr, hörte ich eine Mutter zu Ihrem Kind sagen „Man schaut da nicht so hin, das ist Respektlos“, ich sah ein Fahrrad angelehnt am Stromkasten stehen und eine Menge Leute die drumherum standen. Mehr als dunkle Füße und eine dunkle Radhose konnte ich nicht sehen, eine Rettungsdecke und der Notarzt welcher über dem Körper kniete und diesem versuchte wieder Leben einzuhauchen verdeckten den Rest der Person.
Etwas geschockt fährt man vorbei und realisiert das ganze nicht sofort, man fragt sich was wohl geschehen sein und hofft das die Person da am Boden gerettet wird. Das Bild wollte mir nicht aus dem Kopf gehen und ich habe am nächsten Morgen online lesen müssen, dass das Mädchen in der Nacht starb …
Warum mich diese Geschichte nicht los lässt habe ich mich gefragt. Es passieren doch überall täglich Unfälle. Wenn ich genauer darüber nachdenke, hätte auch ich es sein können, da ich zur selben Zeit an der selben Stelle täglich mit dem Rad vorbei fahre. Nur war ich am Montag eben mal 5 Minuten später da …
Es tut mir verdammt leid, auch wenn ich die Person nicht kenne aber so sollte man einfach nicht aus dem Leben gehen. Ändern kann man an der Tatsache leider nichts, das Bild wie ich es beschrieb werde ich wohl ein leben lang im Kopf behalten.
Ich habe aus Betroffenheit heute Morgen eine Kerze da gelassen, es standen schon ein paar daneben und auch eine Rose lag auf den Steinen neben der Stelle die sich mir so ein brannte. Mein Beileid an die Familie und Freunde.
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